Ausflug in Omas Schrebergarten
Kleingärtner werden oft müde belächelt und als verschroben abgetan. Selbst in einer Folge des Lindholm-Tatorts wurde ein Kleingärtner-Verein (“Erntedank e.V”) einmal zur Bühne für Mord und Intrigen – und Mittelpunkt einer ziemlich absurden, bunt gemischten Community. Ist also jeder stereotypisch ein merkwürdiger Mensch, wenn er einen Schreibergarten pflegt? Natürlich nicht. Viele Menschen betreiben sie, weil sie selbst weder Balkon noch ein Eigenheim mit Garten besitzen und sich im Sommer dennoch etwas “Urlaub zu Hause” wünschen. Daher stehen in den meisten Schrebergärten auch Blockhäuser, die nicht nur für Geräte bestimmt sind, sondern die mitunter auch fließend Wasser oder eine Heizung haben und in denen man gut eine Party feiern oder Menschen einladen kann, wenn zu Hause kein Platz ist.
Für mich gab es das positive Erlebnis mit Schrebergärten als Kind, wenn wir zu meiner Oma in den Schrebergarten gefahren sind. Dort versorgte sie uns mit Essen und Kuchen, zeigte uns ihre gepflanzten Kräuter und Obstbäume, verteilte selbst gemachte Marmelade und wenn es besonders heiß war, spritze sie uns mit ihrem Gartenschlauch nass oder füllte das kleine Kinderplanschbecken mit Wasser. Ihre Holzhütte roch immer irgendwie nach Oma – eine Mischung aus Holz, Früchten und ihrem leichten Parfüm. Es war unfassbar gemütlich eingerichtet – sie saß abends immer in einem Schaukelstuhl, wir auf dicken Polstern auf den Holzstühlen rund um den Esstisch. Leider sind das nur entfernte Erinnerungen, weil meine Oma den Garten recht früh aufgeben musste und seitdem war ich nie wieder in einem. Trotzdem überkommt mich ein nostalgisches Gefühl, wenn ich Schrebergärten sehe. Und dann fallen mir gleichzeitig die vielen Vorurteile ein, die gegen die eingefleischten Kleingärtner existieren.
Mittlerweile besitze ich selbst einen großen Garten – jedoch angedockt an ein kleines Haus und keinen Schrebergarten. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden, wieder ein Blockhäuschen installieren zu lassen, als Hommage an meine Großmutter. So mache ich jedes Mal einen gefühlten Ausflug, wenn ich in den Garten trete und das Gartenhaus betrachte. Hauptsächlich sind die Gartengeräte untergebracht, aber prinzipiell könnte man es auch einrichten wie Omas Blockhütte. Empfehlen kann ich das Perr Blockhaus (http://www.perr-blockhaus.de/geraetehaeuser-aus-holz), da habe ich meine Variante her und bin sehr zufrieden. Auch wenn es nicht so riecht wie das von meiner Großmutter. Und ich mich, zum Glück, gar nicht so fühle wie Maria Furtwängler, als sie im Kleingärtnerverein undercover ihren verzwickten Fall löst.
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