Heilige Linien und Menhire


Alfred Watkins (1855 - 1935) aus dem englischen Städtchen Herefordshire studierte ein Bündel Landkarten der Umgebung. Er suchte den kürzesten Weg zu einigen megalithischen Bauwerken, die er fotografieren sollte. Plötzlich stutzte er. Die aufgespürten Orte lagen alle auf einer Linie, er konnte sie zu Pferd mit einem Kompass in der Hand abreiten. Kurioserweise verliefen die geraden Linien auch durch diverse christliche Kirchen und Kapellen. Watkins begriff schnell. Die christlichen Zeugnisse standen auf ehemals heidnischem Boden. Alfred Watkins, begeistert und verwirrt über seine Entdeckung, nannte die Linien "Leys". So heisst das Liniennetz, dass sich über hunderte und tausende von Kilometern über Europa zieht, heute noch: Ley-lines.

"Mysteries of the World" macht die rätselhaftesten Ley-lines transparent. Der Beschauer soll bereits auf einer Ley-line in den Pavillon gehen. Am Boden eine farbige, gerade Markierung, auf der alle paar Meter ein Stern glimmert. Stets dann, wenn der Besucher den betreffenden Stern erreicht, leuchten der Reihe nach folgende Worte auf: Calais - Mont Alix - Mont Alet - l'Allet - Anxon - Aisey Alaise - l'Allex - Vercelli - Alzano - Calesi - Cales. Diese Ley-line läuft quer durch Frankreich und Italien.

Diese Linie führt in einen Raum mit einer riesigen, transparenten Europakarte. Dar-über liegt ein digitales Netz. Ein roter Faden tastet sich zwischen den 48. und 49. Breitengrad, verharrt südlich von Strassbourg. Dann verläuft der rote Strich von Ost nach West quer durch Frankreich und berührt die Orte Saint-Odile - Balmont - Vaudigny - Dorémy - Vaudeville - Joinville - Fontainebleu - Domblain - Louze La Belle Etoile - Pierrefite - Chartres - La Loupe - Quessant. (Dafür gibt es x andere Beispiele, auch durch Deutschland) Eine dickere Linie die sogenannte «Sternenstrasse» - läuft über die Pyrenäen, direkt auf 42 Grad und 46 Minuten. Diesmal werden die Ortsnamen herausgehoben und mit Übersetzungen demonstriert, dass alle Orte in ihrem Wortstamm den Begriff "Stern" enthalten. (Les Eteilles, Estillon, Lizarra, Lizarraga, Liciella, Aster, Santiago de Compostela.)

Eine Ley-line zwischen Dänemark und Delphi in Griechenland wird aufgetan und mit einem Zirkel oder anderem Gerät demonstriert, dass sämtliche alt-griechischen Kultorte im Verhältnis des "goldenen Schnittes" zueinander stehen. Bilder der Orte werden aufgeblendet. In Nischen soll der Betrachter Gelegenheit haben, am Bildschirm über einer Europakarte mit der Computermaus neue Leys zu entdecken und untereinander zu kombinieren. In der Bretagne werden die geometrischen Kuriositäten aufgedeckt, die sich hinter den kilometerlangen Menhirkolonnen verbergen. Einzelne Menhire werden in Originalgrösse - Granit - aufgestellt. Menhirkolonnen sind im Modell greifbar.